Seminar auf Rädern vom 16. – 22. September im Leipziger Umland mit Projektbesuchen!
Über die Radtour
Wir schlittern von Krise zu Krise und statt solidarischen Antworten darauf erleben wir einen Rechtsruck, der die Krisen noch verschärft. Unsere ökologischen Systeme sind an den Grenzen der Belastbarkeit, soziale Ungerechtigkeit und Ausbeutung nehmen zu, Kriege und Gewalt sind täglich in Zeitungen und Social-Media-Feeds. Mit den Landtagswahlen unter anderem in Sachsen diesen Herbst rückt die Bedrohung durch rechtsextreme und menschenfeindliche Scheinantworten immer näher. All das führt bei vielen jungen Menschen, uns eingeschlossen, zu einem dystopischen Zukunftsbild: Die Aussichten erscheinen düster und unsere Handlungsoptionen klein. Viele Menschen verschließen verständlicherweise die Augen, statt aktiv nach Antworten zu suchen.
Es braucht ein utopisches Umdenken. Unsere Krisen sind auch Krisen der Vorstellungskraft.
Es fehlen Erzählungen einer Zukunft, die uns Lust macht, sich trotz schlechter Nachrichten für eine solidarischere, gerechtere und nachhaltigere Gesellschaft einzusetzen. Dieser Mangel sorgt für Orientierungslosigkeit und bietet ein Einfallstor für rechte Ideologien und verstärkt Demokratieverdrossenheit und Rechtsruck.
Mit dieser Radtour wollen wir einen Raum schaffen, um utopisches Denken zu erforschen und gleichzeitig solidarische Projekte im ländlichen Raum in Sachsen zu erkunden. Es gibt bereits zahlreiche Ideen für ein anderes Zusammenlebens und engagierte Menschen, die sie umsetzen. Gemeinsam besuchen wir (voraussichtlich) drei Projekte im Leipziger Umland: das Südhaus und die Rote Beete in Sehlis, das Kanthaus in Wurzen sowie Pödelwitz.
Gemeinsam mit den Projekten werden wir uns Fragen stellen wie:
- Was bedeutet es, sich in einem zunehmend rechts geprägten Kontext solidarische linke Utopien auszumalen und im Kleinen umzusetzen?
- Welche Rolle spielen Utopien für die sozial-ökologische Transformation?
- Welche Orientierung können sie uns bieten?
- Was können wir lernen von den Projekten lernen?
Wir werden an allen Orten ein bis zwei Tage übernachten und dann zwischen 20 und 40 km mit den Fahrrädern weiterfahren.
An wen richtet sich diese Radtour?
Die Radtour richtet sich vor allem an junge Menschen ab 18 Jahren, die in sozialen Bewegungen aktiv sind oder sein wollen. Wir haben keine obere Altersgrenze und freuen uns auch darauf, Menschen unterschiedlicher Hintergründe zusammenzubringen.
Fragst du dich, ob du damit gemeint bist? Wenn eine oder mehrere der folgenden Aussagen auf dich zutrifft, bist du hier genau richtig:
- Ich bin noch nicht gesellschaftlich und politisch aktiv, weil ich mich gelähmt fühle von den vielen negativen Nachrichten und garnicht weiß, wo ich anfangen soll.
- Ich bin bereits gesellschaftlich und politisch aktiv, brauche aber einen Ort, um mich mit anderen auszutauschen, wie ich mein Aktivsein wirkungsvoll gestalten kann.
- Ich habe Angst vor dem Rechtsruck in (Ost-)Deutschland und will dagegen aktiv werden.
- Ich würde gerne mehr über utopisches Denken erfahren und herausfinden, wie ich das als Methode in meiner politischen Arbeit nutzen kann.
- Ich finde die Orte cool und würde sie gerne kennenlernen
- Ich fahre gerne mit dem Rad.
- Ich habe im gesamten Zeitraum 16.-22. September 2024 Zeit.
Eine „safer“ Radtour? Rassismus, Sexismus, Queerfeindlichkeit, Klassismus, Ableismus und andere strukturelle Diskriminierung sind nicht erwünscht auf dieser Radtour. Wir erkennen an, dass es nicht möglich ist, einen vollkommen geschützten Rahmen zu erstellen. Auch in Gruppen wie dieser kann und wird es wahrscheinlich Diskriminierung gehen. Diskriminierung und Gewalt gegenüber Teilnehmenden kann auch von außerhalb der Gruppe kommen. Wir erarbeiten ein Awareness-Konzept für die Radtour, um im Falle von Diskriminierung gezielt handeln zu können. Wir versuchen, durch starken Zusammenhalt in der Gruppe und die Auswahl sicherer Übernachtungsorte, Risiken zu minimieren.
Hard Facts – Ort, Logistik, Kosten
Wann? 16.-22. September 2024 (Start: 16.09. ca. 14 Uhr, Ende: 22.09. ca. 12 Uhr)
Wo? Leipziger Umland, Treffpunkt am Leipziger Hauptbahnhof
Wer? Junge Menschen ab 18 Jahren
Team: Mira und Thomas vom Kollektiv Bildung für utopischen Wandel (http://buwa-kollektiv.de/)
Kontakt: Du erreichst das Seminarteam für Nachfragen und Anmerkungen unter seminar-info@buwa-kollektiv.de.
Kosten: Alle Kosten inklusive Verpflegung und Übernachtung können übernommen werden. Für An- und Abreise können wir bis zu 60 EUR rückerstatten (evtl. auch etwas mehr nach Absprache).
Barrieren: Falls es für dich nicht möglich ist, mehrere Tage auf dem Rad zu verbringen, ist das vollkommen okay. Wir werden ein Auto haben, das Gepäck und auch Menschen transportieren kann. Falls du keine Ausstattung für Radtouren hast melde dich auch gerne, dann versuchen wir gemeinsam die fehlenden Dinge zu besorgen. Bitte melde dich bei Mira (seminar-info@buwa-kollektiv.de) bei Fragen zu Barrieren im Projekt.
Sprache: Die Radtour findet grundsätzlich auf Deutsch statt. Wir freuen uns explizit auch über Anmeldungen von Menschen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist. Das Team kann gerne auch immer wieder auch auf Englisch übersetzen.
Kinder: Aufgrund der finanziellen und logistischen Bedingungen (Mehrbettzimmer) können wir leider keine fixe, durchgängige Kinderbetreuung bereitstellen. Wir können aber gerne gemeinsam über andere Möglichkeiten nachdenken, wie deine Teilnahme möglich ist, wenn du Kinder hast.
Unterkunft: Wir übernachten an verschiedenen Orten während der Radtour. Die Unterkunft erfolgt in einfachen Verhältnissen in größeren Mehrbett-Zimmern oder auf Isomatten und mit Schlafsack Es gibt auch die Möglichkeit, im eigenen Zelt zu übernachten.
Verpflegung: Die Verpflegung wird vom Leitungsteam organisiert, es wird pflanzenbasierte, vegane Mahlzeiten geben. Care-Arbeit ist für uns ein wichtiger Teil von sozial-ökologischen Wandel. Wir werden als Gruppe auch gemeinsam kochen.
Anmeldung
Wenn du Lust hast dabei zu sein fülle das Bewerbungsformular spätestens bis zum 23. Juli 2024 (gerne auch früher) aus: https://cloud.freiheitswolke.org/apps/forms/s/DkZkQ9oBxpDkmmbLCqJKHYMb
Wir melden uns dann Ende Juli mit einer Rückmeldung, ob du einen Platz hast oder auf der Warteliste bist. Solltest du für deine Planung eine frühere Rückmeldung dringend benötigen, melde dich gerne bei uns.
Für uns, das Projekt und die Gruppe ist es sehr wichtig, dass wir zuverlässig planen können, wer dabei ist. Wir erwarten deshalb nach unserer Zusage eine verbindliche Zu- oder Absage von dir.
Gefördert von der Stiftung Nord-Süd-Brücken mit finanzieller Unterstützung des BMZ.
Und kofinanziert von der Europäischen Union.