Zum Inhalt springen

Klima und Klassismus

Einen Schwerpunkt unserer Arbeit bildet das Thema Klima und Klassismus. Hier erfahrt ihr mehr dazu, was Klassismus ist und mit welchen Fragen wir uns bei dem Thema beschäftigen.

Klassismus ist die Diskriminierung entlang von Klassenzugehörigkeit – z.B. wegen des Berufs, des Einkommens, der Ausbildung oder der sozialen Herkunft. Klassismus rechtfertigt Ausbeutung in unserem kapitalistischen Wirtschaftssystem.

Allerdings bezeichnet Klassismus noch mehr als nur Ausbeutung. Es geht zum Beispiel auch um die Abwertung von bestimmten Wissensformen, um den ungerechten Zugang zu Bildungsinstitutionen und Gesundheitsversorgung und um die Darstellung von armen oder erwerbslosen Menschen in den Medien.

Mit unserer Arbeit zu Klima und Klassismus bauen wir auf die Vorarbeit von vielen Betroffenen von Klassismus auf. Als Umweltgerechtigkeitsbewegung engagierten sich ab den 1990ern vor allem Schwarze Arbeiter*innen in den USA gegen die ungerechte Umweltpolitik. Denn Stadtteile mit einkommens-armer Bevölkerung waren und sind deutlich mehr giftigem Müll, verunreinigtem Wasser und ungesunder Fabrikluft ausgesetzt.

Auf diese Bewegung baute die Klimagerechtigkeitsbewegung auf. Denn auch die Klimakrise trifft Menschen je nach sozialer Position ganz unterschiedlich. Klimapolitik ist zusätzlich häufig so gestaltet, dass sie Menschen mit wenig Geld besonders hart trifft – obwohl es gerade reiche Menschen sind, die am meisten CO2 ausstoßen.

Deshalb beschäftigen wir uns bei unseren Seminaren und Workshops zu Klima und Klassismus zum Beispiel mit diesen Fragen:

  • Wie treffen ökologische Krisen Menschen je nach Klasse, Einkommen und Beruf unterschiedlich?
  • Wo verstärkt Klimapolitik soziale Ungerechtigkeit und wie könnte eine antiklassistische Klimapolitik aussehen?
  • Wie sprechen wir über Verantwortung für die Klimakrise? Und wer trägt tatsächlich am meisten zur Klimakrise bei?
  • Was sind die Gründe dafür, dass sich arme Menschen und Menschen aus der Arbeiter*innenklasse in der Klimabewegung nicht wohlfühlen?
  • Welche Ansätze und Gruppen verbinden Umwelt- und Klimabewegung mit Antiklassismus und Arbeiter*innen-Bewegung? Wie können wir unsere eigenen Strukturen verändern?
Das Bild zeigt eine Gruppe von Menschen von Bergen. Es sind die Teilnehmenden des Trainings "Climate Beyond Classism"
Die Teilnehmenden des Trainings „Climate Beyond Classism“

Unsere Workshops und Seminare zu Klassimus und Klima richten sich an Gruppen aus der Klima- und Umweltbewegung, an antiklassistische und gewerkschaftliche Gruppen sowie Vereine oder Jugendverbände, die zu ökologischen Themen arbeiten oder dazu arbeiten wollen.

Unsere Basis-Workshops haben einen Umfang von mindestens 90 Minuten. Gerne arbeiten wir aber länger zum Thema und freuen uns über mindestens 3-4 Stunden mit eurer Gruppe. Außerdem bieten wir längere Seminare und Trainings zum Thema an, wie z.B. im Juni 2020 bei der BUNDjugend NRW oder im September 2020 im Rahmen des Erasmus+ Trainings „Climate Beyond Classism“ in Kooperation mit dem deutschen Zweig des Service Civil International e.V. (SCI) und im Rahmen des Erasmus+ geförderten Projekt Climate of Solidarity.

Handbuch Klima und Klassismus

Wir haben unsere Erfahrungen in der Bildungsarbeit zu dem Theme in einem Handbuch zusammengefasst. Dort findet ihr unsere Bildungsmethoden, aber auch eine inhaltliche EInführung und eine Checkliste zu weniger Klassismus in Klima- und Umweltgruppen.